VideospielMusikWissenschaft

Forschungsgemeinschaft VideospielMusikWissenschaft

Rezension: „Till the day that we meet again“. Final Fantasy VII Rebirth Orchestra World Tour in München

Vor 25 Jahren erklang die Musik der Videospielreihe Final Fantasy erstmals auf der Konzertbühne: Am 20. Mai 1989 durften Zuhörer:innen in Tokyo der Symphonic Suite Final Fantasy beiwohnen. Auch das erste Videospielkonzert in ganz Europa, das 2003 stattgefundene Symphonische Spielemusikkonzert in Leipzig, enthielt unter anderem „Aeris’s Theme“ aus Final Fantasy VII. Mittlerweile können Fans weltweit dank der fortlaufenden, seit 2007 bestehenden Konzertserie Distant Worlds. Music from Final Fantasy die Musik der Spielreihe live erleben. Die Final Fantasy VII Rebirth Orchestra World Tour verortet sich damit in eine für Videospiele vergleichsweise lange Konzertgeschichte.

Konzertbericht Let’s Play. Lost Ember und Journey in der Elbphilharmonie

Zum ersten Mal öffnete die Elbphilharmonie ihre Tore nicht nur für ein Konzert mit Videospielmusik, sondern auch für das Experiment eines Live-Let’s Plays. Auf dem Programm stand die Musik von Dorian Behner, John Broomhall und Will Morton zu Lost Ember (2019) des Hamburger Entwicklerstudios mooneye studios sowie die Musik von Austin Wintory zu Journey (2012) der thatgamecompany aus Los Angeles. Gespielt wurde die Musik vom ensemble reflektor unter der Leitung von Jochen Neuffer. Der Konzertsaal war gut gefüllt, konnte aber nicht vollständig ausgelastet werden, da alle Zuschauer und Zuschauerinnen einen Blick auf die große Leinwand werfen sollten. Auf dieser Leinwand wurden die Spielszenen projiziert, die der Streamer Staiy auf einem PC im Saal spielte. Die Moderation übernahm Charlotte Oelschlegel, die auch während der Spielszenen gemeinsam mit Staiy die einzelnen Handlungsabschnitte erklärte. Auch die Kommentare des Twitch Live-Chats wurden mit eingebunden. Die Spiele wurden vollständig ohne Sound gezeigt, Dialoge oder Texteinblendungen wurden von Staiy und Oelschlegel vorgelesen. Die Geräusche, wie Schritte im Gras oder Schnee sowie das Flattern eines Flügelschlags wurden von der Geräuschemacherin Simone Nowicki ebenso unmittelbar zum Spielgeschehen erzeugt.

Rezension: „A journey to embrace the world“. Das NieROrchestra Concert. 12024 [the end of data] in Berlin

Konzertante Auftritte von Videospielmusik sind glücklicherweise keine Seltenheit mehr. Von Zelda bis Tetris konnte man bereits vieles auf deutschen Bühnen erleben. Die Musik der NieR-Serie erreichte uns dieses Jahr jedoch erstmalig. Die Nachfrage war weltweit so groß, dass einen Monat nach Ticket-Verkaufsstart Zusatzkonzerte angekündigt wurden, womit das NieR:Orchestra Concert. 12024 [the end of data] sowohl am 10.02.2024, als auch am 11.02.2024 im Tempodrom in Berlin besucht werden konnte. Da die entsprechenden Karten ursprünglich innerhalb weniger Minuten ausverkauft waren, war die Freude über diese Nachricht bei den deutschen Fans sicherlich enorm. Den Enthusiasmus für das Konzert sah man den BesucherInnen an, noch bevor man das Gebäude betrat: Einige trugen Cosplay, andere trugen T-Shirts mit entsprechenden Aufdrucken oder Accessoires. Nachdem man sich an der langen Schlange vor dem Fanartikelverkauf vorbeigedrängt hatte, fand man sich in der großen Konzerthalle. Direkt ins Auge sprang die Leinwand, welche über der Bühne hang. Unter ihr saßen ein großes Orchester, sowie ein gemischter Chor.